Vereinsgeschichte

Der Posaunenchor der evangelischen Stiftskirche Windecken ging im Jahre 1952 aus der Jungschararbeit, die von Diakon Karl Heberer geleitet wurde, hervor. Mehrere Jahre hat Herr Heberer die damals noch wenigen Bläser erfolgreich betreut und ausgebildet. Nach seinem Weggang von Windecken übernahm der neue Jugenddiakon, Herr Schauer, die Leitung des Chores, der sich inzwischen mit Bläsern aus Rossdorf und Mittelbuchen verstärkt hatte.

 

Einen großen Aufschwung in der Posaunenchorarbeit gab es in Windecken mit dem Kommen des jungen und musikbegeisterten Pfarrers Alexander Völker im Jahre 1961.

 

Der Anstoß, auch weltliche Musik zu spielen, kam von dem Berufsmusiker Herrn Alois Uthe, der inzwischen dem Chor als wesentliche Verstärkung angehörte. Nach dem Einstudieren der Literatur (zu dieser Zeit überwiegend Marschmusik) und der weiteren Verstärkung durch Bläser des Posaunenchores Rossdorf konnte jetzt der Posaunenchor Windecken an vielen Festzügen teilnehmen und wurde so auch in der näheren Umgebung unserer Heimat bekannt.

 

Nach der Zeit mit Herrn Pfarrer Alexander Völker übernahm vorübergehend Herr Pfarrer Klaus Völker aus Ostheim die Leitung des Chores.


Erfolgreiche Jahre unter der Stabführung von Herrn Walter Beier folgten. Hier wurde nunmehr auch der Grundstein gelegt, unterhaltsame Blasmusik sowie konzertante Musik darzubieten. Herr Christian Jüttner, zu dieser Zeit schon Vorsitzender und Organisator des Chores, übernahm nach Herrn Beier auch das Dirigentenamt. Durch sein persönliches Engagement hat er für die Weiterentwicklung des PCW’s sehr viel geleistet. Ende 1982 ist er überraschend von seinem Amt und der Verantwortung zurückgetreten. Eine Übergangsphase mit Herrn Reinhold Eitzeroth als Chorleiter folgte.

 

Ab November 1984 stand der Posaunenchor unter der musikalischen Leitung des Musikpädagogen Volkhard Stahl. Seinem Einsatz und der Bereitschaft der Aktiven zur intensiven Zusammenarbeit war es zu verdanken, dass der PCW stolze Erfolge zu verbuchen hatte. Regelmäßige Kirchenkonzerte und die musikalische Gestaltung von Festgottesdiensten, auch außerhalb unserer eigenen Kirchengemeinde, gehörten schon zu dieser Zeit zu unserem  festen Programm.

 

Nach Herrn Volkhard Stahl, der leider aus beruflichen Gründen die musikalische Leitung des Posaunenchores abgeben musste, wurde der Posaunenchor ab 1989 für runde fünf Jahre vom Musikstudenten, Herrn Stefan Freund, dirigiert.

 

Zu dieser Zeit erfolgte auch eine organisatorische Umstrukturierung im Posaunenchor. Zwar bestand schon über alle Jahre hinweg ein Vorstand, jedoch hat der Posaunenchor auf seiner Mitgliederversammlung im Jahre 1990 für sich eine Satzung beschlossen, in der nunmehr als Grundlage für die bis dahin noch ‚lose’ zusammenkommende Gruppierung eine vereinsähnliche Organisation geschaffen wurde.

 

Die Nachwuchsarbeit und Jungbläser-Ausbildung wurde erheblich gestrafft und so wurden teilweise bis zu 60 Kinder im Instrumentalunterricht ausgebildet.

 

Seine Aufgabe im kirchlichsozialem, bzw. diakonischem Bereich nimmt der Posaunenchor durch Musizieren in Altersheimen, Krankenhäusern und bei Kurrendeblasen wahr. Bei öffentlichen Veranstaltungen der Stadt Nidderau und bei Vereinsfeiern, aber auch in unserer näheren Umgebung, werden wir gerne gehört und bereiten mit unserer Musik vielen Menschen Freude.

 

Regelmäßige mehrtägige Konzert- und Ausflugsfahrten führten uns in die Lüneburger Heide, nach München, Bonn/Andernach und Kassel, im Jahr 1994 sogar nach Esztergom in Ungarn und regelmäßig in das Klein-Walsertal.

 

Wochenend-Bläserfreizeiten waren und sind noch heute jedes Jahr fest eingeplant.


Seit 1983 ist die musikalische Leitung von der organisatorischen Leitung getrennt. Nach vier Jahren erfolgreichen Wirkens von Frau Barbara Heilmann hatte von 1987 bis 1990 Herr Gerhard Schmidt den Vorsitz inne. Nach einer kurzen Übergangszeit mit Herrn Winfried Heilmann ist seit 1992 Herr Klaus Hornung der 1. Vorsitzende.

 

Im Jahr 1994 übernahm der leider inzwischen verstorbene Herr Hans-Joachim Eberhardt das musikalische Ruder. Seit dem Jahr 1996 liegt die musikalische Führung in den bewährten Händen von Herrn Jaroslav Micka, der als freiberuflicher Trompeter das Dirigentenamt übernommen hat.

 

Nicht zuletzt der erfolgreichen Arbeit von Herrn Jaroslav Micka, sondern auch dem totalen Einsatz aller Musiker ist es zu verdanken, dass das Blasorchester ‚Posaunenchor Windecken’ seine Musikdarbietungen in besonders zarter Intonation, mit sicherem Rhythmikgefühl und mit der Kunst, ohne besondere Anstrengung Tempo- und Lautstärkewechsel zu vollziehen, darbietet, um so die in jedem Musikstück innewohnenden Feinheiten heraus zu arbeiten.

 

Kurzum, insgesamt gesehen hat das Blasorchester „Posaunenchor Windecken“ in den vergangenen 50 Jahren eine positive Bilanz vorzuweisen.

 

Jedoch gab es bei allen positiven Entwicklungen auch schmerzhafte Rückschläge.  Im Jahr 1982 verließen rd. 70% der Musiker gleichzeitig den Posaunenchor Windecken, um sich woanders zu orientieren und das Orchester musste, zudem noch bei vollen Auftragsbüchern, neu aufgebaut werden.

 

Zum Jahreswechsel 1999 gab es einen ähnlichen Rückschlag: Wesentliche musikalische Stützen des Orchesters (rd. 50% der Musiker) verließen den Posaunenchor, um sich neu zu gruppieren und zukünftig nur noch Festzelt- und Dicke-Backen-Musik spielen zu wollen. Das war eine Zeit, in der man den Posaunenchor Windecken schon als „Tot“ erklärt hat. Alle diese Rückschläge wurden jedoch mit Bravour gemeistert.

 

Schon immer mal gingen die Meinungen auseinander: Da gehen die Wünsche nach der zu spielenden Literatur konform; manchen Musikern ist es zuviel „Kirchenmusik“,  anderen ist es zuwenig. Wieder andere wollen eigentlich mit der Kirchenmusik nichts zu tun haben und würden den Posaunenchor gerne als „reines“ Blasorchester sehen. Recht machen kann man es so oder so nicht allen Personen, schon gar nicht denjenigen, bei denen es an der grundsätzlichen kirchlichen Verbundenheit fehlt.

 

Eines ist uns jedoch heute, auch für die Zukunft, noch genauso wichtig wie in der Vergangenheit:

 

Wir musizieren als Posaunenchor zum Lob und zur Ehre Gottes, egal welche Musik wir darbieten.

 

Nicht ganz neu ist daher auch das Vereinsmotto:

 

Musik macht Freu (n) de